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Aus der Welt der Literatur
2006-08-17 | Geflüster der Nacht (Theodor Storm) |
Storm hat immer wieder bewiesen, daß er mehr war als ein Heimatdichter, als ein „Provinzialsimpel“, wie ihn Fontane einst abschätzig bezeichnet haben soll. Doch das war wohl mehr Storms Person, dessen wenig weltmännischem Habitus gewidmet. Seine Lyrik anerkannte, respektierte Fontane in hohem Maße. So auch dieses Gedicht, das Storm in seinen späten Jahren schrieb.
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Geflüster der Nacht (Theodor Storm)
Es ist ein Flüstern in der Nacht,
Es hat mich ganz um den Schlaf gebracht;
Ich fühl´ s, es will sich was verkünden
Und kann den Weg nicht zu mir finden.
Sind´ s Liebesworte, vertrauet dem Wind,
Die unterwegs verwehet sind?
Oder ist´ s Unheil aus künftigen Tagen,
Das emsig drängt, sich anzusagen?
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