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Aus der Welt der Literatur
2005-08-24 | Mittag (Rainer Maria Rilke) |
Wenige Zeilen nur und doch steigt aus ihnen die Stille eines Sommertags in uns auf mit seinem betäubenden Duft und macht uns träumen.
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Wie über dem blauenden Waldsee schwer
hinlastet schwärmendes Schweigen.
Ein Raunen, ein heimliches, zittert noch her
von blütenbezwungenen Zweigen.
Die schillernde, schnelle Libelle schwirrt
hin über die Fläche, die blanke,
da, rauschend im ragenden Röhricht irrt
ein nie gedachter Gedanke...
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